Die Geschichte ist rein äußerlich eine Theaterprobe. Ein Spielleiter kommt mit zwei Schauspielerinnen und einem Schauspieler seines Ensembles auf die Bühne, um mit ihnen die Fäden zu spinnen, in die sich im 10. Jahrhundert drei Menschen schicksalhaft verstrickt haben.
Die Geschichte in der Geschichte spielt im Jahre 955. Ort: eine Vurg. Der Burgherr, Graf Rickbert, wird im Bade ermordet. Der zügellose Trinker und Weiberheld stirbt durch Gift, das dem kalten Wein beigemischt ist, den er gierig hinunterstürzt. Helmburgis, die Gattin Rickberts (“eine Frau aus hohem Geschlecht”) und Dienstmagd Detta, die Geliebte des brutalen Haustyrannen, werden unter Anklage gestellt. Der Gerichtsherr (“schwer ist es für den wenig Wissenden, den Spruch zu finden der das Recht vervürgt”) entsendet Helmburgis in die Feuerprobe. Die Fräfin nimmt das Gottesurteil auf sich und schreitet durch die vom Henker bis zur Weißglut geschürten Flammen. Helmburgis bleibt unversehrt. Der Gerichtsherr bescheinigt ihr: “Und unversehrt ist dein Wandel in Rechtschaffenheit.” Er spricht die hohe Frau von jeder Schuld frei. Helmburgis dankt Gott, daß er den Richter davor bewahrt hat, ein falsches Urteil zu fällen. Dienerin Detta wartet ihrer Herrin beim Kämmen auf und entdeckt plötzlich ein Brandmal. Ist HElmburgis doch nicht unversehrt den Flammen entkommen? Das winzige Feuerzeichen stürzt Helmburgis in Gewissensnöte: “Nie weiß ich, ob die Dinge, die mir begegnen, eine Gnade oder eine Versuchung, ob sie Gottes oder des Teufels sind.” Helmburgis beteuert ihre Unschuld, sie habe doch nichts getan, “es kann doch nicht sein; es kann doch nicht sein.” Der Gerichtsherr ordnet für beide Frauen ein erneutes Gottesurteil an und überlässt sie in einem Karren dem zügellosen Lauf wilder Pferde. Rettung erscheint unmöglich. In der Nähe des Todes erkennt die Gräfin, daß sie tief in ihrem Innern den Tod Ihres Gatten gewollt hat. “Mit einem Wissen unter meinem Wissen” bekennt sie sich auf dem dahinrasenden Karren für schuldig. Reue uns Selbsterkenntnis schaffen erneut das Wunder der Rettung. Helmburgis stiftet das Kloster Fischbeck, in dem sie fortan als Büßerin lebt. Mit Detta.