Theater in Wahn
seit 1982

“Oh nee - jetzt steht der arme Mann wieder ganz allein”. Hausmeisterin Matschke ist ganz Mitleid, natürlich gewürzt mit der gewissen Prise Wißbegier. Was ist passiert? Im Haushalt des Witwers Naumann hat wieder mal ein Dienstmädchen das Handtuch geworfen. Das sechste in diesem Jahr. Und der Grund für die Flucht ist nicht Regierungsrat Naumann. Es sind seine vier Kinder. “Die vier, das sind zwölf”, schnaubt das Dienstmädchen.

Seit vier Jahren ist die Mutter der Naumann-Kinder nun tot. Der Vater steuert das Familienschiff mit viel Mühe. Und nun dümpelt es erneut in einer Flaute. Wieder kein Dienstmädchen. wer soll die ganze Hausarbeit machen? Vater Naumann zerbricht sich den Kopf. Und er versucht es mit einer anzeige: “Regierungsrat Komma Witwer mit vier Kindern Komma sucht Haushilfe Punkt”. Und die Kinder, Martin, Ulla, Philipp und die kleine Inge - sie zerbrechen sich ihre Köpfe auch. Philipp, Weiser und Schlitzohr in dem Quartett, hat dann auch die glänzende Idee: “Vater soll heiraten.” Martin, der Älteste, fragt verblüfft: “Ein Dienstmädchen?” Quatsch. Philipp weiß auch hier Rat. “Na, wenn Vater eine heiratet, die kann doch deswegen noch was tun!” Und so wird eine zweite Anzeige aufgegeben. Absender ist das Naumann-Kleeblatt. Text: “ Regierungsrat, gutaussehend, klassische Bildung, mit vier guterzogenen Kindern, sucht zwecks Heirat sowie Aufgaben im Haushalt liebe, verträgliche Frau. Besonders erwünscht: schöne Gestalt, lustiges Wesen, gewandt in allen vorkommenden Schularbeiten, treu, kinderlieb, häuslich, zuverlässig...” Na, und so weiter. Die beiden Anzeigen lösen eine Lawine aus. Briefe flattern ins Haus und bald auch die Damen: Frl. Winter, Frl. Hinze, Frau Stöhr, Frl. Martini, Frl. Hellwig. Die eine besonders einsam, die andere ausgesprochen kinderlieb, die dritte betont seelenvoll.

Das Verwirrspiel beginnt. Wer kennt sich da noch aus? Dienstmädchen hier, Ehefrau dort. Oder doch nur eine Mutter? Nur?

 
 
 
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